Als Bushcrafter vom Jäger erschossen werden?? Wie groß ist die Gefahr??

Da ich unzählige Nachrichten bekommen habe seit ich mein „so findet man einen Lagerplatz“ Video online gestellt habe die darauf abzielen zu behaupten es käme ständig zu Jagdunfällen (gefühlt täglich) bei denen Outdoor Begeisterte gleich welcher Art zu Schaden kommen und ebenso viele Nachrichten kamen von Leuten die davor wirklich reell Angst haben und deswegen nicht raus gehen, möchte ich hier einfach diesen kleinen Denkanstoß anhand eines kleinen, vereinfachten Beispiels teilen.

Hier die angesprochenen Links/Quellen wo ihr euch die exakten Zahlen anschauen könnt:

Statistik zu den Jagdscheininhabern https://www.jagdverband.de/zahlen-fakten/zahlen-zu-jagd-und-jaegern/jagdscheininhaber-deutschland

Jahres Jagdstrecke der BRD (das sind die Abschüsse und da bei weitem nicht jeder Ansitz zu einem Abschuss führt, ist die Anzahl der Jagdsituationen insgesamt noch wesentlich höher!) https://www.jagdverband.de/zahlen-fakten/jagd-und-wildunfallstatistik/jagdstatistik-fuer-einzelne-wildarten

Gesundheitsberichterstattung des Bundes (hier findet ihr die Daten unter der Kennzahl w33 im Suchfeld) https://www.gbe-bund.de/gbe/pkg_isgbe5.prc_isgbe?p_uid=gast&p_aid=9862634&p_sprache=D bzw. https://www.gbe-bund.de/gbe/!pkg_olap_tables.prc_set_page?p_uid=gast&p_aid=9862634&p_sprache=D&p_help=2&p_indnr=6&p_ansnr=93235382&p_version=4&D.000=3741&D.001=1000001&D.002=1000002&D.003=1000004&D.004=1000006&D.011=44302

Und ansonsten bitte ich stets darum – informiert euch selber! Nehmt auch nicht nur meine Aussagen als gegeben hin, sondern hinterfragt sie und überprüft sie kritisch, aber eben auch durch mehrere Quellen, am besten aus offizieller Hand und von offiziellen Statistiken, da man dort halt was auf den Wahrheitsgehalt der Zahlen geben kann. Ich kann auch schnell eine Statistik schreiben und online stellen, die ist halt nur nichts wert und spiegelt im Zweifel die mir liebere Meinung wieder. Daher offizielle und verlässliche Quellen nutzen!

Outdoor Gefahren: Erfrierungen

Ich möchte diese kleine Reihe gerne fortsetzen und nachdem ich ja schonmal ein paar Zeilen zu der Gefahr durch Unterkühlung schrieb, möchte ich auch die Erfrierungen nicht außer acht lassen.

Oft gehen Erfrierungen einher mit der Unterkühlung. Erfrierungen entstehen meist durch lokale Einwirkung von Kälte, ohne das dabei insgesamt die Körpertemperatur fällt (zumindest nicht zwingend). Die vom Kern entfernten Bereiche des Körper sind dabei am stärksten gefährdet. Das sind neben Fingern und Zehen auch die Nase und Ohren. Grundsätzlich kann aber alles betroffen sein was der Kälte am intensivsten ausgesetzt wird.

Es gibt vier Grade einer Erfrierung:
  • 1. Grad: Hautschwellung, Gefäße ziehen sich zusammen, die Haut ist gräulich weiß, brennender Schmerz
  • 2. Grad: Schädigung der Ober- und Unterhaut. Es kommt zur Blasenbildung
  • 3. Grad: Die Haut ist blass, später blau. Es kommt zu Einblutungen und schwarzen Gewebezerstörungen
  • 4. Grad: es treten nichtumkehrbare Gewebszerstörungen auf.

Schmerzen sind in hierbei ein sehr wichtiger Indikator, um festzustellen, in welchem Zustand sich die erfrorene Extremität befindet: Je weniger Schmerz man dort empfindet, desto höher ist der Grad der Erfrierung. Genau aus diesem Grund sollte man so schnell wie möglich reagieren! Wenn der Schmerz nachlässt, ohne dass man an etwas unternommen hat die Kälte zu reduzieren, dann ist das wie geschrieben kein gutes Zeichen. Wenn man also noch Kälteschutz hat, sollte man ihn anlegen. Dabei kann man auch improvisieren. Wenn man noch einen Schal im Rucksack hat, am Hals aber gut genug geschützt ist, kann man ihn auch teilen und bspw. um die Füße wickeln, oder das Gesicht weiter einwickeln, so dass möglichst wenig der Kälte ausgesetzt wird.

Dazu sollte man aufpassen nichts zu tragen, was zu eng ist! Das stört die Durchblutung und das begünstigt Erfrierungen! Alkohol und Zigaretten sind ebenfalls tabu, dass muss heutzutage wohl nicht mehr geschrieben werden! Beides verschlechtert die Durchblutung.

Bewegung ist besser als Stillstand. Leichte Gymnastische Übungen, trippeln auf der Stelle etc. sind Möglichkeiten, den Körper zu wärmen.

Die Wärmeschichten sollten nach Möglichkeit keine Lücken haben. Also Socken sollten über die Hose gezogen werden, Ärmel über die Handschuhe etc. So dass alles ein geschlossenes System ist, und die Wärme nicht entweichen kann.