– alter Artikel von vorheriger Homepage –
Verhalten im Notfall will gelernt sein, daher habe ich bereits den Artikel „Notsituationen proben“ geschrieben, um sich eben ein wenig vorzubereiten.
Proben ist wichtig und bereitet vor, aber wenn der Ernstfall eintritt, wird man definitiv eine stärkere Unruhe verspüren, als bei den Übungen die man hinter sich hat. Diese verhindern oder reduzieren die Panik, dennoch bleibt eben diese Unruhe.
Im folgenden habe ich mich auf vier große Bereiche konzentriert. Sie zeigen auch die Reihenfolg, der man bei einem Notfall reagieren sollte – beruhigen, erinnern, planen und handeln. Da Notfälle in der Regel nicht all zu viel Zeit zulassen, werden diese Abläufe sehr schnell passieren und eben genau dafür ist das üben im Vorfeld wichtig, denn das beschleunigt diesen ganzen Prozess. Nichts desto trotz kann man nicht alles planen, das ist ganz klar, und so sollte man sich an diese Reihenfolge halten um eine Lösung zu finden.
Beruhigen
Beruhigen steht an erster Stelle, denn hektisch oder gar parnisch motivierte Entscheidungen neigen dazu, falls oder ggf. gefährlich zu sein – für einen selbst und vielleicht sogar für denjenigen, den es zu helfen gilt, sofern man nicht direkt selber betroffen ist. Denn ein Notfall muss ja nicht immer einem selber passieren, ebenso kann amn etwas beobachten und dann zu Hilfe eilen.
Natürlich ist hier nicht gemeint, dass man sich erstmal gemütlich einen Tee machen soll und alles genau zu überlegen – die Zeit wird nicht da sein. Aber man sollte vielleicht zwei tiefe Atemzüge nehmen und sich sammeln, damit man nichts überstürzt.
Erinnern
Ähnlich wie Mufasa zu Simba, nur etwas schneller bitte. Im Ernst. Man sollte sich an sein Wissen erinnern. Was habe ich in vergangenen Situationen gelernt? Was habe ich vielleicht mal gelesen oder aufgeschnappt? Was hilft mir jetzt am ehesten? Was ist eine ganz dumme Idee?
Wenn man in eine Notsituation gerät, können zwei Dinge passieren. Entweder man hat alles präsent was man weiß und braucht, oder man hat den totalen Blackout. Es mag auch Fälle dazwischen geben, aber meist fällt man in eine der beiden Kategorien: Roboter oder schwarzes Loch!
Das Erinnern trägt zusätzlich zum beruhigen bei, daher kommt es auch direkt danach. Man erinnert sich vielleicht, weiß was zu tun ist, etc.
Planen
Nun ist es an der Zeit die Ruhe und die Erinnerung zu nutzen und sich zu überlegen, was man tut! Dabei sollte man einmal kurz gedanklich durchspielen oder falls möglich besprechen, was man vorhat um sich oder andere aus der Lage X zu befreien. Auch dieser kurze Moment des Planens trägt dazu bei, überstürzte Handlungen zu verhindern.
Gerade als Helfer muss man sich genau überlegen, wie und ob man helfen kann! Wenn für einen selbst die Gefahr zu groß ist, sollte man vielleicht eher weitere Hilfe holen, statt selbst ggf. zum Opfer zu werden. Das mag hart klingen, aber wenn man selbst plötzlich irgendwo in eine misslichen Lage gerät aus der man sich nicht befreien kann und dann keiner mehr da ist, der Hilfe holen kann, ist das auch keine gute Idee.
Handeln
Nun ist es an der Zeit etwas zu tun und zu reagieren. Man sollte sich nun nicht mehr in Frage sein, sondern tun was man kann, tun was man weiß und das ganze durchziehen. Die Handlung kann auch darin bestehen, auf sich aufmerksam zu machen und Hilfe zu holen. Denn Hilfe holen ist helfen!
Daher sollte man Möglichkeiten haben, auf sich aufmerksam zu machen. Vier Dinge fallen mir da primär ein. Ein signalfarbenes Stück Stoff um gut sichtbar zu sein, eine Trillerpfeife um das SOS (dreimal kurz, dreimal lang, dreimal kurz) oder das alpine Notsignal (sechsmal über eine Minute (also alle 10 Sekunden), eine minute Pause, sechsmal über eine Minute etc.) zu pfeifen. Das nächste wäre dann sicherlich eine gute Taschenlampe, um selbiges zu tun und zuletzt ein Signalspiegel, mit dem man durch Reflektion auch gut auf sich aufmerksam machen kann. So eine Ausrüstung sollte, genau wie das Erste Hilfe Set in keiner Ausrüstung fehlen.
In diesem Sinne – passt auf euch auf