Die Machete – Böker Magnum Machete
– alter Artikel von vorheriger Homepage –
Eigentlich kein Messer, aber nichts desto trotz möchte ich diese Machete hier gerne vorstellen, weil ich sie sehr schätze und gerne nutze. Sie ist in gewisser Weise ein Hybrid. Eigentliche Macheten sind mir zu gewaltig, dies hier ist eine kleine Machete, sofern man hier von klein sprechen kann.
Sie wiegt etwa 550g, die Klinge ist 32,5cm lang und 3,3mm stark. Die Machete hat eine Gesamtlänge von 46cm, ist natürlich in full tang Konstruktion, hat also einen durchgehenden Erl und ist aus 440er asi Stahl, rostfrei, was ich sehr angenehm finde, und zusätzlich durch die schwarze Lakierung geschützt. Nebenbei bemerkt, RostFREI gibt es eigentlich nicht, sondern eigentlich nur Rostträge, aber das ist Klugscheißerei 😉
Will man durch den Dschungel und sich den Weg frei schlagen, dann ist diese Machete nicht so gut geeignet, denn dafür ist sie letztlich zu kurz. Für mich ist es ein zweites Arbeitstier, mit etwas anderem Fokus, denn diese Machete nutze ich tatsächlich auch zum Hacken und Spalten von Holz.
Wenn ich weiß, dass bei einer Tour der Fokus auf das Bauen eines Lager liegt, inkl. Trapper Bett, Dach und co, dann verwende ich die Machete. Mit ihr gehe ich ziemlich „rücksichtslos“ um, aus zweierlei Grund. Erstens, sie hält es aus, zweitens, sie ist preiswert! Wenn ich ein Messer kaufe, das teuer ist, dann möchte ich gerne lange was davon haben, weswegen ich es meisten nur dazu nutze, wofür es gebaut wurde, also eigentlich das Schneiden von Dingen (das BK ist perfekt für das Spalten von Holz und genau dafür nutze ich es primär).
Mal abgesehen davon, dass ich wie in bisher jedem Artikel erwähnt ungern mit Messern hacke, fehlt ihnen, selbst wenn sie das Gewicht haben (wie das BK2), der richtige Schwerpunkt, weil die Klinge eben nur begrenzt lang ist. Hier hat man, bedingt durch die Länge der Klinge, einen Schwerpunkt, der ideal zum schwingen und damit zum hacken ist, jedoch nicht lang genug für besagte Dschungeltätigkeit. Dadurch dass die Klinge „nur“ 3,3mm stark ist, lässt sich mit der Machete sogar relativ fein arbeiten.
Sie hat vorne eine Ausbuchtung für den Zeigefinger, so dass man direkt an der Klinge greifen und somit, trotz der Länge, sehr präzise arbeiten kann. Die Machete wäre hier wahrscheinlich das Allrounder Arbeitstier. Ist sie so filligram wie das Mora? Nein! So robust wie das Bk2? Nein! Sie liegt irgendwo dazwischen. Hier muss man eben wieder betrachten, was man machen möchte. Wie man auf dem oberen Bild gut sieht, Feathersticks sind machbar, aber eher schlecht als Recht, dafür ist einfach zu viel Klinge da. Wenn man einfach ein paar Späne braucht, das geht hervorragend, sie werden aber natürlich etwas dicker als beim Mora.
Ich habe diese Machete im Angebot für 25€ gekauft, das ist nur 10€ teurer als das Mora. Man könnte sich also fast 6 Macheten holen, oder ein Bk2, das bringt einen schon zum Grübeln, oder?
Hacken geht fantastisch, es gibt auch keinen Schock für das Handgelenk, die Erschütterung wird gut ausgeglichen durch die Länge. Das wird nämlich auch gerne vergessen. Bei einer kurzen Klinge landet viel mehr Belastung bei Handgelenk und Ellbogen. Das Hacken ist also Arbeitsgebiet Nummer 1.
Wie schon zuvor geschrieben, filigranzes Arbeiten geht überraschend gut. Hier muss man ein wenig üben, weil man natürlich ganz andere Hebel hat und da halt mal über 30cm Klinge hin und her „wackeln“ und die Schärfe nicht an alle vorhergehenden Messer heranreichen kann.
Holz spalten geht auch ziemlich gut. Dank der langen Klinge kann man auch dickere Stücken gut spalten, weil man immer freie Schlagfläche hat. Nichts desto trotz muss man etwas mehr Kraft aufwenden als beim Bk2, weil die Klinge halt in keiner Weise diese Spaltwirkung hat. Zu dick sollte das Holz natürlich auch nicht sein, weil es, wegen der fehlenden Spaltwirkung sonst auch festklemmen kann.
Die Machete ist scharf, rasieren ist aber nicht möglich. Das liegt nicht an der Länge, sondern wirklich an der Schärfe. Da eine Machete zum hauen konzipiert ist, darf die schneide nicht zu fein sein, da sonst Stücke herausbrechen könnten. Diesen Kompromiss bei der Schärfe muss man eingehen, ist aber in Anbetracht des Verwendungszweckes kein wirklicher Kompromiss.
In diesem Sinne